Rückblick: Olympia-Fieber 2024 im hohen Norden
Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder einen Monat her, dass wir mit unsren Athletinnen und Athleten in Paris mit gefiebert haben und sehr fest die Daumen gedrückt haben. Höchste Zeit auf dieses großartige Ereignis zurückzublicken:
Drei Athletinnen und Athleten, deren Heimat und Judo-Wurzeln in Schleswig-Holstein liegen, kämpften bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gegen die Besten der Welt und zeigten ihr Können.
Nach drei spannenden Kämpfen in der Gewichtsklasse bis 70 kg, die Miriam Butkereit für sich entscheiden konnte, stand Miriam im Finale der Olympischen Spiele! Dort kämpfte sie gegen die zweifache Weltmeisterin und Weltranglisten-Ersten Barbara Matic aus Kroatien. Das Finale startete gleich zu Beginn mit einer Festhaltetechnik der Kroatin. Miriam schaffte es jedoch sich kurz vor dem Ende zu befreien, lag dadurch jedoch mit einer Waza-ari-Wertung zurück. Miriam versucht, diesen Rückstand über die verbleibende Kampfzeit aufzuholen, allerdings konnte die erfahrene Kroatien jeden Versuch abwehren. So verlor Miriam ihren letzten Kampf und gewann stolz Olympisches Silber.
Für Igor Wandtke waren es die dritten Olympischen Spiele und damit war er der erfahrenste Starter im deutschen Judo-Team. Den ersten Kampf bestritt er in der Gewichtsklasse bis 73 kg gegen Roldeney de Oliveira aus Sao Tome und Principe. Er steht an Stelle 321 der Olympia-Rangliste. Dennoch sollte er nicht unterschätzt werden.
Mascha Ballhaus hatte durch ihre bisherigen Wettkampferfolge auf internationaler Ebene nicht nur eine sichere Olympiaqualifikation, sondern auch einen der begehrten Setzplätze in der Wettkampfliste in der Gewichtsklasse bis 52 kg.
Am zweiten Wettkampftag war Mascha direkt die zweite Kämpferin auf der Olympiamatte. Die ersten drei Kämpfe gewann sie souverän und stand dann im vierten Kampf der Kämpferin aus Usbekistan gegenüber. Kurz vor dem Ende der Kampfzeit verliert Mascha durch die dritte Strafe für Inaktivität und zieht damit in die Trostrunde ein. Im ersten Kampf der Trostrunde traf Mascha auf die Brasilianerin Larissa Pimenta. Ein spannender Kampf, den die Brasilianerin erst im Golden Score für sich entscheiden konnte. Mascha wurde damit Olympia-Siebte in ihrer Gewichtklasse.
Am letzten Tag starteten dann die Mixed-Team-Wettkämpfe, in die das deutsche Team stark einstieg. Die erste Begegnung gegen Österreich konnte das Team 4:1 für sich entscheiden.
Auch wenn Igor Wandtke sich gegen Samuel Gassner mit zwei Waza-ari geschlagen geben musste. Zwischenzeitlich hatte er schon Ippon bekommen, der aber leider zurückgenommen wurde. Miriam Butkereit absolvierte einen blitzschnellen Sieg. Gegen Lubjana Piovesana gewann sie in nur 15 Sekunden.
Die zweite Begegnung gegen Brasilien machte das deutsche Team enorm spannend. Igor Wandtke erzielte gegen Daniel Cargnin Waza-ari und gewann damit den Kampf. Miriam Butkereit gewann gegen Katleyn Quadros mit Uchi Mata Ippon. Deutschland führte mit 2:0, Brasilien holte den Ausgleich auf 3:3 und damit gab es die Auslosung eines weiteren Kampfes. Den Stichkampf konnte das deutsche Team mit Waza-ari mit sich entscheiden und ging damit ins Halbfinale gegen Japan.
Diese dritte Begegnung konnte das deutsche Team leider nicht für sich entscheiden, womit es ins kleine Finale um Bronze gegen Korea einzog.
Gegen Korea gewann Igor Wandtke mit Waza-ari zum 3:2. Miriam Butkereit holte den dritten Punkt und es gab wieder die Auslosung des Stichkampfes. Ausgerechnet Igor Wandtke musste kurz nach dem kräftezehrenden letzten Kampf, erneut an den Start. Er verlor seinen zweiten Kampf mit drei Strafen und damit wird das deutsche Team Olympia-Fünfter.
Vielen Dank an unsere Athletinnen und Athleten für diese spannenden Olympischen Spiele!
Bilder: (c) Sabau Gabriela, (c) Di Feliciantonio Emanuele, (c) Gabi Juan; Bericht: Nicole Schlemmer